Rückschau Podiumsdiskussion des Gemeindesportverbandes Swisttal zur Kommunalwahl im September 2020

IMG 20200827 WA0005

Presseinformation des Gemeindesportverbandes Swisttal 2015 e.V. (01.09.2020)

 Am 13.September findet in Nordrhein-Westfalen die Kommunalwahl statt. Anlässlich dieses Ereignisses hatte der Gemeindesportverband (GSV) von Swisttal für Ende August zu einer Podiumsdiskussion zum Thema Sport eingeladen.

IMG 20200827 WA0005

Fast 50 Teilnehmer folgten der knapp zweistündigen Diskussion mit den Bürgermeisterkandidaten Petra Kalkbrenner und Dr. Christian Böse, die von dem Rheinbacher Journalisten Dieter Schmidt moderiert wurde. Zu den Kernthemen gehörten der Stellenwert des Themas Sport in der Gemeinde, die Zusammenarbeit von Gemeindeverwaltung und GSV sowie die finanzielle Unterstützung der Sportvereine und der angestrebte „Pakt für den Sport“.

Die amtierende Bürgermeisterin Petra Kalkbrenner und der für drei Parteien der Opposition antretende Herausforderer Dr. Christian Böse waren sich in vielen Punkten einig – nicht immer zur Freude des GSV-Vorsitzenden Klaus Jansen, der sich häufig mit kritischen Anmerkungen an der Diskussion beteiligte – insbesondere wenn es um den geforderten Sportentwicklungsplan, den Stellenwert des GSV und die finanzielle Unterstützung der Vereine ging.

IMG 20200827 WA0009

Für die Bürgermeisterin ist Swisttal eine Gemeinde mit vielen Sportvereinen und einer Vielfalt von unterschiedlichen Sportaktivitäten. Wichtig für die Zukunft ist ihrer Meinung nach die Nutzung vorhandener Förderprogramme, da mit dem „eigenen Haushalt nicht alle Maßnahmen bedient werden können, die für die Schaffung eines breiten Sportangebotes nötig sind“.

Bürgermeisterkandidat Böse hebt das breite Sportangebot ebenfalls hervor, das „für jeden etwas beinhaltet, für die Jugend ebenso wie für die ältere Generation“. Für ihn hat der Breitensport eine „herausragende Bedeutung für die Gesundheit, die Jugendarbeit und das gesellschaftliche Leben in der Gemeinde mit seinen verschiedenen Ortsteilen“. Bezogen auf die künftige Weiterentwicklung des Sports hält er es für wichtig zu überprüfen, „welches der vorhandenen Sportangebote in Swisttal das größte Potential mit Blick auf die Zukunft hat“. Dazu gehöre auch, dass „neben dem Fußball auch andere Sportarten stärker in den Fokus der Öffentlichkeit“ gerückt werden müssten und dass „neu nach Swisttal gezogene Einwohner intensiver anzusprechen sind“.

Weitgehende Einigkeit besteht hinsichtlich der Erstellung eines Sportentwicklungsplanes, der seit längerer Zeit vom GSV und den Sportvereinen gefordert wird. Vorsitzender Klaus Jansen begründet die Notwendigkeit eines solchen Planes mit der „positiven Entwicklung der Gemeinde“ und der damit verbundenen Notwendigkeit eines breiteren Sportangebotes.

Bürgermeisterin Kalkbrenner, die dem Projekt „Sportentwicklungsplan“ bisher eher verhalten gegenüberstand, spricht sich ebenfalls dafür aus und betont, dass der GSV eingebunden werden soll und dass mehr Finanzmittel dafür bereitgestellt werden müssten.

Bürgermeisterkandidat Böse geht intensiver auf die Inhalte eines künftigen Sportentwicklungsplanes ein und erwähnt den „Sportstättenbedarfsplan“ von 2012, der „unbedingt fortgeschrieben werden muss“. Außerdem müssten die Hallen berücksichtigt werden, die er als wichtigen „Baustein des Konzeptes“ betrachtet. Kritik übt er am Verhalten der Gemeindeverwaltung, die „Nutzungskonflikte der Hallen“ ignorieren würde. Weiterhin hebt Böse hervor, dass insbesondere „die enge Einbindung des GSV“ geboten sei und dass man „auf die Erfahrungen der Ehrenamtlichen“ zurückgreifen solle.

Kontroverser diskutiert wurden die Punkte, die die Zusammenarbeit des GSV mit der Bürgermeisterin und der Gemeindeverwaltung betreffen. Vorsitzender Jansen beklagt dabei insbesondere die unzureichende Akzeptanz des GSV, das Scheitern eines „Paktes für den Sport“ und die Handhabung der „Sportpauschale“. Außerdem verlangt er eine Überprüfung der aktuellen Zugehörigkeit zu dem Ausschuss GSKS (Generationen, Soziales, Kultur und Sport), der seiner Auffassung nach wenig politische Einflussmöglichkeiten bietet.

Was das Scheitern des „Paktes für den Sport“ betrifft, gesteht Bürgermeisterin Kalkbrenner ein, dass sie den Vertragsentwurf abgelehnt habe, aber bereit sei, über eine veränderte Version zu verhandeln. Jansen weißt darauf hin, dass der „Pakt für den Sport“ auf eine Initiative des Landessportverbandes zurückzuführen sei und von vielen Kommunen übernommen wurde – unter anderem von der Stadt Rheinbach.  

Verhandlungsbedarf sieht Jansen bei der Handhabung der Sportpauschale, die in Höhe von 60.000 Euro über insgesamt 20 Jahre an drei Vereine gebunden ist. Die seit zwei Jahren zusätzlichen Mittel in Höhe von 12.000 Euro seien zu wenig. Gefordert wird, dass die Sportvereine generell Zugang zur Sportpauschale erhalten. Eine gerechtere Verteilung der Sportpauschale wird auch von Bürgermeisterkandidat Böse befürwortet.

Der positive Stellenwert des GSV wird von Bürgermeisterkandidat Böse hervorgehoben. Erwähnt wird von ihm unter anderem das Engagement in Verbindung mit dem Fitnessparcour in Heimerzheim, die Organisation der Sportlerehrungen und die Organisation des Förderprogrammes „Moderne Sportstätten 2022“ (inklusive des Einwerbens einer Landesförderung von 300.000 Euro für sechs Vereine).

Kritik wird auch von Seiten der Teilnehmer geäußert. Erwähnt werden vor allem das seit Monaten geschlossene Schwimmbad in Heimerzheim und die nicht ausreichenden Trainingszeiten der Vereine für die Hallen.