Sport 2021 /Corona/Hochwasser – Bilanz und Ausblick

Bitte lesen – auch wenn es etwas länger werden mußte!!!

BILANZ
Das Sportjahr 2021 war zunächst geprägt durch die rigiden Einschränkungen für den Spiel – und Sportbetrieb, den die Corona – Bekämpfung notwendig machte. Diszipliniert haben unsere Vereine Hygienekonzepte entwickelt und umgesetzt, um den Sportbetrieb auf Sparflamme zu erhalten.

Mit der Teilnahme an der Aktion des Kreisportbundes Rhein-Sieg „Mit meinem Verein durch die Corona – Krise, Ich bleibe dabei“ setzen sie dabei ab dem 27.04.2021 ein klares und positives Zeichen. I Frühsommer wurde dann mehr und mehr Sport wieder möglich, die Vereine zeigten ihre Leistungsfähigkeit nach der unfreiwilligen „Pause“.

Der Gemeindesportverband wollte mit der erstmaligen Teilnahme an dem Programm „Sport im Park“ den Wiedereinstieg in normalen Sportalltag mitkostenlosen Sportangeboten für jeden, egal wie alt, egal wie fit, unterstützen. Diese sollten bewusst an drei Standorten in unserer Flächengemeinde bewusst und bewusst als Ferienangebot vom 26.07. – 14.08.2021 angeboten werden. Das Programm stand, die Bewerbung lief…..und dann kam die Flut vom 14.07.2021.

Das wir Sport im Park nicht in seiner ursprünglichen Form durchführen konnten, war sofort klar. Gemeinsam mit den Vereinen wollten wir aber das bereits geplante Kinder – und Jugendprogramm retten. Heraus kam die „Sport im Park Flutausgabe“  – ein Sportangebot an drei Samstagen inkl. Mittagessen, um den teilnehmenden Kindern – und Jugendlichen wenigstens einige Stunden „Normalität“ zu vermitteln. Dank an alle Vereine und Sponsoren, die dieses unterstützt / ermöglicht haben.

Das Hochwasser hat den Sport in Swisttal schwer getroffen! Swisttal – Odendorf hat auf unabsehbare Zeit keine Sportstätte mehr, es gab zum Teil schwere Schäden an Sportstätten in anderen Ortsteilen. Die unmittelbar gezeigte und dauerhaft geleistete Solidarität der Swisttaler Sportvereine und anderer Vereine aus umliegenden Ortschaften ist grandios und hat die ersten Schritte zur Rettung der betroffenen Vereine ermöglicht.

Schnell war klar, dass ein Wiederaufbau der Sportstätten an gleicher Stelle in Swisttal – Odendorf eher unwahrscheinlich sein wird und der Neubau dieser an anderer Stelle erforderlich sein wird.

In der Perspektive werden die betroffenen Vereine neue Sportstätten nach dem aktuellen baulichen, ökologischen, technischen Maßstäben erhalten. Das kann mit viel Glück in 3 – 5 Jahren so umgesetzt sein. Was machen aber Vereine ohne Sportstätte, ohne Vereinsheim, ohne die Chance auf innere Bindung in dieser Zeit?

Die Gemeinde ermöglicht aktuell dem Gemeindesportverband (GSV) die Anpassung des Dorfsaales in Swisttal – Odendorf an eine Übergangssportstätte. Hier musste ein Weg gefunden werden, dass andere Nutzer des Dorfsaales, ihre Veranstaltungen würden weiterhin durchführen können. Der GSV hat sich mit allen Beteiligten zusammengesetzt und wir haben Lösungen gefunden. Danke dafür!!! Die Umsetzung dieser Lösung ist durch eine großzügige Spende der Stiftung der Genossenschaftsbanken möglich, bei der sich der GSV mit dem Projekt Übergangssportstätte Dorfsaal beworben hatte. Danke!

Unsere geschädigten Vereine haben selbst überplanmäßige Kosten, um den Training – / Wettkampfbetrieb auf eigener oder anderer Sportstätte als Gast aufrecht zu erhalten. So betreiben die Vereine SV Hertha Buschhoven / SV Swisttal ihr Jugendlagerzelt als Übergangssportlerheim, dass eigentlich Sportlerheim wurde ebenfalls erheblich geschädigt. Unser Taekwondo – Verein, der eine eigene Sportstätte betreibt, hatte Trainingshallenzeiten für den TuS Odendorf zur Verfügung gestellt und dadurch zusätzliche Energiekosten aufzuwenden. TuRa Oberdrees und SV Merzbach haben großen Teilen der Fußball Abteilung des TuS Odendorf sportliches Asyl gegeben und durch die zusätzliche Belastung der eigenen Sportanlagen zum Teil erheblichen Pflegemehraufwand. Das sind nur ein paar Beispiele für Kosten, die eigentlich zusätzlich auf unsere Vereine zukämen. Der GSV hat durch eine Spende der Lessingstadt Kamenz in Sachsen und einer Spende des Kreissportbundes Rhein – Sieg die Möglichkeit hier kurzfristig zu unterstützen. Danke!

Diese Spenden helfen doppelt, weil so die Gelder der zusätzliche Sportpauschale 2021 genutzt erden können, um Förderbedarfe der Sportvereine in Swisttal zu bedienen, die nicht durch die Flut betroffen waren aber dringend in die eigene Vereinszukunft investieren wollen. Der GSV hat die Gemeinde und den zuständigen Fachausschuss auf diese erfreuliche Situation hingewiesen.

AUSBLICK

Der Sport in Swisttal braucht Zwischenlösungen für Sportstätten bis spätestens Sommer 2022, um Überleben unserer Sportvereine vor Ort zu ermöglichen. Swisttal braucht das Sportangebot dieser Vereine, um so wieder mehr Normalität, mehr Gemeinschaft und soziales Leben zu ermöglichen/ zu erleben. Bei der Erstellung der Richtlinien für den Wiederaufbau nach dem Hochwasser in den betroffenen vier Bundesländern hat die Politik den Aspekt der Finnazierung von Zwischenlösungen schlicht vergessen. Als GSV haben wir diesen Punkt in zahlreichen Gesprächen mit dem Landessportbund und der Staatskanzlei direkt nach der Flut und von da an immer wieder  angemahnt, zuletzt in einer E-Mail vom 05.12.2021 an dem Ministerpräsidenten Wüst, der übrigens unser Sportminister ist und aktuell den Vorsitz der Ministerpräsidentenkonferenz innehat. Es soll da wohl Bewegung geben – so wird gesagt. Und wenn nicht???? Der GSV versucht auf unterschiedlichen Wegen und Kanälen nichtstaatliche Spendengelder für das Projekt Zwischenlösungen für Sportstätten einzusammeln.
Wir wollen so einen Plan B am Start haben, wenn die staatliche Förderung dann doch nicht oder erst sehr spät kommt.

Die Gemeinde hat erfreulich schnell den Kauf einer Fläche für den Sportcampus Odendorf realisiert und den Sport Ende November darüber informiert. Diese liegt oberhalb der bisherigen Sportstätten in Richtung  Palmersheim und damit etwas weiter entfernt, als die bisherige Lage. Die erforderlichen Beschlüsse durch die Fachausschüsse und den Gemeinderat sind ergangen. Das Planungs – und Genehmigungsverfahren kann damit beginnen.

Noch nicht geklärt sind neben der Frage der Zuwegung / Verkehrsanbindung (können Kinder – und Jugendliche zu Fuss / mit dem Rad sicher diese Sportstätten erreichen?) die Frage, ob das Gebiet mittels Drainage hinreichend „trocken“ gehalten werden kann und ob die Nähe zu dem Naturschutzgebiet Orbachaue den Bau der Anlagen und deren Betrieb z.B. unter Nutzung von Flutlichtanlagen zulässt.

Auch hierfür sieht der GSV die Notwendigkeit einen Plan B zu entwickeln, sollte die jetzige Planung nicht erfolgreich umgesetzt werden können. Die Stellungnahme des BUND vom 28.12.2021 zeigt deutlich, dass es bei der bisherigen Planung noch erheblichen Klärungsbedarf geben kann. Ein frühzeitige Prüfung alternativer Standorte für den Sportcampus, wie auch vom BUND ausgeführt, erscheint deshalb unverzichtbar.

Aktuell ist die Errichtung des Fitness Outdoor Parcours in Morenhoven / Buschhoven in Umsetzung. Dieses führt zu einem erfreulichen weiteren Sportangebot für Jeden, egal wie alt und wie fit, in unserer Gemeinde.

Fast noch wichtiger ist aktuell, dass der Fitness Outdoor Parcours in Odendorf, der zusammen mit dem bereits genehmigten Bolzplatz im Gewerbegebiet hinter Rossmann errichtet werden soll, ebenso zeitnah realisiert wird, weil damit für die am schwersten getroffene Region in unser Gemeinde ein öffentliches Sportangebot gemacht werden könnte. Wir bleiben da am Ball, die Gemeinde hat sich auf Fördergelder beworben, die hoffentlich zeitnah zur Verfügung stehen werden.

Der Dank des GSV an alle hier in Swisttal engagierten Personen – Sport macht Swisttal ein Stück lebenswerter.

Es liegt noch viel Arbeit vor uns.  Packen wir es an in 2022!